SAUBERER FLÜSTERMOTOR

Sicher würdest du nicht gerne an einer Hauptstraße wohnen. Denn rund um die Uhr macht sich der Verkehr lautstark bemerkbar. Und dann wären da noch die vielen Abgase. Mit elektronischen Fahrzeugen ist das anders. Die sogenannten E-Autos rattern nicht so laut wie ihre Verwandten. Bei geringen Geschwindigkeiten könntest du sogar noch eine Stecknadel fallen hören. Und sie geben auch keine Stickoxide ab. Denn sie nutzen keinen Tank, sondern eine Batterie, die man über eine Ladedose auflädt. Sie werden von einem Elektromotor betrieben, keinem Verbrennungsmotor. Um sie also in zwei Worten zusammenzufassen: Leise und sauber. Wo liegt also noch das Problem? Naja, ein richtiges Problem gibt es nicht. Zumindest keines, das sich nicht beheben ließe.

Elektroauto
Die wichtigsten Elemente eines Elektroautos

Der Haken ist, dass diese fast lautlosen Autos lebensbedrohliche Gefahren bergen. Besonders in Wohngebieten ist der Klang des Motors ein wichtiges Signal für die Verkehrssicherheit. Es hilft vor allem dir und älteren Menschen, die Quelle des Risikos zu hören. Und diesem dann aus dem Weg zu gehen. Aber wenn das E-Auto von selbst keinen Mucks macht, wie verpasst man ihm dann einen Sound?

DER TON MACHT DIE MUSIK

Akustik
Für deine Sicherheit ist es sehr wichtig, Autos auch kommen zu hören

Mercedes-Benz hat das Problem mit seiner Akustik-Abteilung sofort angepackt. Jetzt arbeiten sie nicht mehr nur daran, gewöhnliche Autos leiser zu machen, sondern auch elektrische lauter. Über eine solche Arbeit mit der Akustik eines Fahrzeugs kannst du dich in diesem Beitrag schlau machen. Die Debatte läuft allerdings darüber, welche Töne die E-Autos machen sollen. Es wurde viel experimentiert: Piepsen, Klingeln, Melodien – ja sogar die Geräusche eines Ufos wurden imitiert. Ganz schön überirdisch.

SOUND IN SERIE

Die Mercedes-Benz Abteilung blieb aber auf dem Teppich. Schließlich ist der Straßenverkehr keine Szene eines Fantasy-Films. Sie entschied sich, die Bassfrequenz eines Verbrennungsmotors zu imitieren und brachte den akustischen Umfeldschutz auf die Straßen. In Japan und in den USA kommt dieser sogar serienmäßig zum Einsatz. Bei uns ist er optional erhältlich. Doch natürlich erfüllt er seinen Zweck auf der ganzen Welt in gleichem Maße: Er macht einen spezifischen Sound. Fußgänger/innen und Radfahrer/innen werden so auf dein Fahrzeug aufmerksam, während du im Innenraum den Klang aber nicht zu hören bekommst. So schützt Mercedes-Benz nicht nur alle Verkehrsteilnehmer/innen, sondern auch die wichtigsten Eigenschaften seiner Fahrzeuge: Sicherheit und Komfort.

Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen Informationen und Aussagen werden von unserem Team sorgfältig recherchiert und geprüft. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Text keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt. Die primäre Zielsetzung unserer Blogartikel besteht darin, junge Leserinnen und Leser für MINT-Themen zu begeistern und komplexe Inhalte in einer verständlichen Form zu vermitteln.

Stand: Juni 2016

Bilder: Mercedes-Benz Group AG

STRÖMUNGSAKUSTIK

Und was hat „Aero“ mit „Akustik“ zu tun? Die Strömungsakustik, so heißt sie auch, handelt von aerodynamisch erzeugten Geräuschen. Das sind Geräusche, die durch Luftströme entstehen. So wie beim Autofahren. Das Ziel ist es, diese Akustik zu reduzieren, damit die Fahrt für alle noch komfortabler und entspannter wird. Dafür werden die Windgeräusche im Aeroakustik-Windkanal gemessen. Sowohl im, als auch am Versuchsfahrzeug.

Aeroakustik-Windkanal
Im Windkanal wird die Akustik der Luftströme erforscht

Um realitätsnahe Ergebnisse zu erhalten, darf die winderzeugende Anlage die Messung nicht beeinflussen. Denn auch sie verursacht Lärm, der von den Messinstrumenten aufgenommen wird. Aus diesem Grund sind Geräuschdämm-Maßnahmen in die Einrichtung integriert. So ist von der 28 Quadratmeter großen Düse nichts mehr zu hören. Diese Dämmung macht den Windkanal im Mercedes-Benz-Entwicklungszentrum Sindelfingen zum leisesten Aeroakustik-Windkanal weltweit.

LAUTLOS BEI 140 STUNDENKILOMETER

Zugeführter weißer Rauch macht die Luftströme sichtbar
Zugeführter weißer Rauch macht die Luftströme sichtbar

Doch die Akustik ist nicht das Einzige, das unter die Lupe genommen wird. Expertinnen und Experten versuchen, die Form und Eigenschaften der Fahrzeuge immer weiter zu optimieren. So soll einerseits eine Straßenlage mit geringsten Auftriebswerten gestaltet werden. Andererseits möchte Mercedes-Benz einen niedrigen Luftwiderstand seiner Fahrzeuge erreichen. Doch wozu das Ganze?

VIEL WIRBEL UM LUFT

Es geht wieder einmal um Komfort und Sicherheit. Ein Auto, das bei Wind und Wetter gut auf der Straße liegt, kann Leben retten. Ein anderer wichtiger Aspekt ist allerdings die Effizienz. Das bedeutet, mit Ressourcen schonend umzugehen. Beim Autofahren meint man dabei zunächst den Kraftstoffverbrauch. Das Erstaunliche ist nämlich, dass du eine Menge Sprit sparen kannst, wenn die Aerodynamik stimmt. Die Windlast ist wie eine Kraft, gegen die das Auto ankämpfen muss. Und das verbraucht eine Menge Energie, also Sprit. Dieses Problem kennen sogar Sportlerinnen und Sportler. Damit auch ihre Energiereserven so lange wie möglich ausreichen, nutzen Radfahrerinnen und Radfahrer die perfekte Aerodynamik. Sie haben bei der Fahrt ja auch mit Windströmungen zu tun.

Statt eines Fahrzeugs war sogar auch schon mal ein Mensch im Mercedes-Benz Aeroakustik-Kanal: Sebastian Kienle, der Ironman-Welt- und Europameister. Er hat die Windschlüpfrigkeit seiner Ausrüstung getestet.

FÜNF-BAND-SYSTEM

Windkanal
1939 war die Messanlage im Werk Untertürkheim noch in den Kinderschuhen

Doch nicht nur die Fahrzeuge, sondern auch die Forschungsanlagen haben sich enorm entwickelt. Dazu hat die Mercedes-Benz Group AG (ehemals Daimler AG), 230 Millionen Euro in den Ausbau des Mercedes-Benz Technology Center investiert. So können heute Windgeschwindigkeiten von bis zu 265 Stundenkilometer erzeugt werden.

Außerdem gibt es eine moderne Fahrbahnsimulation – dank des Fünfbandsystems. Jedes Rad läuft auf einem eigenen kleinen Laufband und unter der Mitte des Fahrzeugs befindet sich ein großes Band. Es läuft unter dem Fahrzeugboden. Alle fünf Bänder sind synchron mit dem Wind aktiv, sie laufen also gleichzeitig mit derselben Geschwindigkeit: Es herrschen die gleichen Bedingungen wie auf der Straße. Davon konnte man vor knapp einem Jahrhundert nur träumen. Wenn wir uns diesen Fortschritt bewusst machen, können wir sehr gespannt sein. Denn wer weiß, wohin der Wind unsere Technik noch trägt?

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Stand: Juni 2016

Bilder: Mercedes-Benz Group AG

Um die Straße im Dunkeln sehen zu können, brauchst du Licht. Das ist klar. Doch Licht ist nicht gleich Licht. Es kann sehr unterschiedlich sein und das ist auch gut so. Denn so lässt es sich je nach Bedarf anpassen. Wie du weißt, ist nämlich jede Fahrsituation anders: Die Wetter- und Verkehrslage ändert sich ständig und jede einzelne Straße hat ihre Besonderheiten. Spuren, Kurven, und Kreisverkehre zum Beispiel. Deshalb ist es notwendig, dass die Scheinwerfer nicht nur leuchten, sondern ihr Licht auch während der Fahrt immer wieder anpassen. Wie ein Lichtertanz sozusagen.

LICHTPERFORMANCE

Scheinwerfer
Der MULTIBEAM-LED Scheinwerfer sorgt für höchste Auflösung

An diesen cleveren Beleuchtungssystemen, die während der Fahrt mitdenken, haben Mercedes-Benz Expertinnen und Expertet getüftelt. Das Ergebnis ihrer Arbeit ist die hochmoderne Einrichtung MULTIBEAM-LED. Ganze 84 Hochleistungs-LED sind darin verbaut. Und sie sind einzeln ansteuerbar, sie können also unabhängig voneinander leuchten. Das macht es möglich, den Leuchtstrahl in seiner Form zu beeinflussen.

Raster
Jede LED-Birne erleuchtet einen eigenen Bereich auf der Straße

Stell dir vor, du hältst zwei Taschenlampen nebeneinander in der Hand. Wenn du beide anknipst, entsteht ein breites Licht. Knipst du nur das rechte an, hast du die Form des Lichtes verändert. Jetzt siehst du nur rechts ein rundes Licht. Das geht, weil du die Taschenlampen einzeln ansteuern kannst, so wie MULTIBEAM-LED seine Leucht-Dioden einzeln ansteuert. Bloß, dass das System nicht nur zwei Leuchtkörper hat, sondern eben 84. Und das ist nicht das einzig Erstaunliche an der Erfindung. Genius verrät dir mehr.

BLENDFREIE FAHRT

Beim Entwickeln der neuen Scheinwerfer war das wichtigste Ziel: Den Gegenverkehr minimal stören. Denn wenn dieser geblendet wird, herrscht akute Unfallgefahr. Dem entgeht das Lichtsystem mit intelligenten Manövern:

 

  • Aktives Kurvenlicht: Es erkennt über die Kamera, ob eine Kurve naht. Diese wird frühzeitig ausgeleuchtet und bereits vor Ende der Kurve schwenkt das Licht wieder auf Geradeausposition.
    Kurvenlicht
    Gefahren am Ein- und Ausgang der Kurve werden schneller erkannt
  • Abbiegelicht mit Kreisverkehrfunktion: Schon vor Einfahrt in den Kreisverkehr aktiviert das System die Abbiegelichtmodule auf der linken und rechten Seite.
    Kreisellicht
    Auch im Kreisel wird dank MULTIBEAM-LED kein Verkehrsteilnehmer übersehen
  • Fernlichtmodus: Erkennt das System entgegenkommende oder vorausfahrende Fahrzeuge, werden einzelne Dioden abgeschaltet. Es entsteht eine Lichtlücke in U-Form.
    Pixel
    Die LED schalten sich ab, wenn in ihrem Bereich ein Fahrzeug liegt

SPOTLIGHT ON

Zudem gibt es zum Beispiel das Schlechtwetter-Licht. Es reduziert bei Regen die Reflexionen auf der Gegenfahrbahn. All diese Funktionen wendet das Fahrzeug während der Fahrt an. Dabei arbeitet es mit Informationen, die eine Kamera in der Frontscheibe des Autos sammelt. Diese Kamera kennst du schon von Sicherheitsassistenten wie BAS PLUS. So wird 100 Mal die Sekunde die ideale Lichtverteilung berechnet. Auch die Daten des Navigationssystems werden mit einbezogen. So weiß die Anlage, wo es mit Autobahnen, Kreisverkehren und Kreuzungen zu rechnen hat.

 

Design
Das preisgekrönte Design hält mit der Technik locker mit

AUGENBRAUE

Aber nicht nur die Funktionen des modernen Lichtsystems sind außergewöhnlich, sondern auch das Design. Das wurde sogar mit einem Preis ausgezeichnet. Es betont den High-Tech-Charakter der E-Klasse Limousine. Besonders ausdrucksstark ist die sogenannte doppelte Augenbraue des Tagfahrlichts. Sie verleiht dem Auto einen fokussierten Blick. Bei Tag und bei Nacht.

Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen Informationen und Aussagen werden von unserem Team sorgfältig recherchiert und geprüft. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Text keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt. Die primäre Zielsetzung unserer Blogartikel besteht darin, junge Leserinnen und Leser für MINT-Themen zu begeistern und komplexe Inhalte in einer verständlichen Form zu vermitteln.

Stand: Mai 2016

Bilder: Mercedes-Benz Group AG

Es war das Clay-Institut in Cambridge, das im Jahr 2000 neuen Schwung in die Welt der Mathematik brachte. Das Institut im Osten der Vereinigten Staaten von Amerika schrieb sieben Jahrtausend-Probleme aus. Wem es gelingt, eines zu bezwingen, dem winkt ein Preisgeld von einer Million US-Dollar. Und natürlich geht sein Name in die Geschichte ein.

Vielleicht denkst du an den Klimawandel, wenn du von „Millenniumproblemen“ hörst. In Wirklichkeit stecken hinter diesem Begriff aber ungelöste Fragestellungen und Theorien der Mathematik, die bislang nicht bewiesen oder widerlegt werden konnten.

Matheformel
In der Wissenschaft braucht jeder spannende Einfall die passende Definition oder Formel /Bild: Hasan Shaheed, shutterstock.com

DER REALITÄT AUF DER SPUR

Theorien– das sind Modelle, die versuchen, die Wirklichkeit darzustellen. Also zu erklären, warum und wie etwas ist und wie es sich verhalten wird. Was zum Beispiel mit der Energie eines Autos passiert, wenn es eine Vollbremsung hinlegt. Geht sie einfach verloren? Das beantwortet der Energieerhaltungssatz der Physik. Ersagt dir, dass die Bewegungsenergie nicht verschwindet. Sondern sie wandelt sich in Wärmeenergie um – die Bremsen heizen sich auf. Diese Erkenntnis ist jedoch nicht selbstverständlich. Es gab eine Zeit, da wurde der Energieerhaltungssatz aufgestelltund man war sich überhaupt nicht sicher, ob er immer gilt.

Das wurde lange Zeit geprüft, und nur deshalb darfst du ihn heute ohne Bedenken anwenden. Genauso ist das mit allen Formeln. Denn natürlich gibt es in der Welt der Wissenschaft unvorstellbar viele Theorien über alle möglichen Dinge. Über riesige Planeten bis zu winzig kleinen Atomen. Wie du jetzt allerdings weißt, reicht es nicht, nur zu forschen undAussagen zu formulieren. Was unbedingt geliefert werden muss, ist ein mathematischer Beweis. Erst dann gelten Formeln und Theorien als wahr.

DES RÄTSELS LÖSUNG

Deshalb hatten zwar viele kluge Köpfe eine Idee, wie man eines der sieben Jahrhundert-Probleme lösen könnte, aber sie konnten sie nicht fehlerfrei belegen. Keine Rechnung aufstellen, die ihre Vermutung beweist. Dennoch ist einem Einzigen gelungen, woran sich zahlreiche Wissenschaftler die Zähne ausgebissen haben. Der Russe Grigorij Perelman hat eines der Rätsel gelöst: Die Poincaré-Vermutung. Genius erklärt dir, worum es dabei geht.

Das Millenniumproblem vom Franzosen Poincaré beschäftigt sich besonders mit Figuren /Bild: Vudhikrai, shutterstock.com
Das Millenniumproblem vom Franzosen Poincaré beschäftigt sich besonders mit Figuren /Bild: Vudhikrai, shutterstock.com

POINCARÉ-VERMUTUNG

Angenommen du wärst eine Ameise, die auf einer großen Kugel sitzt. Für dich sieht die Fläche dann aus, als sei sie nur eine Ebene. Du kannst nicht sehen, dass sie kugelförmig ist, weil du zu winzig bist. Läufst du aber mutig los, stellst du fest, dass gar kein Rand kommt und du irgendwann wieder am gleichen Ausgangspunkt landest. Die Fläche ist also nicht unendlich groß. Sie hat aber auch kein Ende, sonst wärst du an einer Stelle heruntergefallen. Deshalb muss sie auf jeden Fall eine Kugel sein. Oder nicht? Die Mathematik sieht das anders. Zum Beispiel könnte es sich auch um einen Torus handeln. Das ist die Oberfläche eines Autoreifens, der in der Mitte ein Loch hat. Oder anders gesagt ein Donut. Auch auf diesem würdest du als Ameise die Ebene als “geschlossen“ wahrnehmen. Denn du würdest auch hier einmal herumlaufen können, bis du wieder am Startpunkt landest.

Torus
Jeder Körper lässt sich mit mathematischen Eigenschaften beschreiben /Bild: Pixotico, shutterstock.com

Du willst also herausfinden, um was für eine Form es sich nun handelt? Dazu müsstest du ein Lasso um die „Welt“ spannen und dann an beiden Enden ziehen. Lässt sich das Seil zusammenziehen? Dann lebst du auf einer kugelähnlichen Welt. Das Lasso gleitet nämlich über die runde Oberfläche, während du von beiden Seiten ziehst.Würdest du nicht auf einer Kugel, sondern einem Torus sitzen, würde das Seil beim Ziehen irgendwann stoppen. Denn dann hättest du das Lasso durch das Loch in der Mitte gefädelt.

Diese Eigenschaft mit dem stets zusammenziehbaren Lasso nennen die Mathematiker „einfach zusammenhängend“. Man kann also sagen: Die Figur auf der du sitzt, die Kugel, ist einfach zusammenhängend. Sie hat kein Loch. Von dieser Überlegung aus dachte Henri Poincaré, der Namensgeber der Vermutung, weiter. Eigentlich sind wir Menschen im Weltall auch wie kleine Ameisen – aus unserer Sicht ist die Welt ein unendlicher Raum.Ist sie eine Kugel, eine Scheibe, ein Schlauch oder welche Form hat sie? Das können wir nicht durch bloßes Nachschauen prüfen. Dafür sind wir ja viel zu klein. Und ein Lasso können wir auch nicht herumspannen und dann ziehen.Also müssen wir es durch Überlegungen herausfinden.

Weltkugel
Wir können nie aus dem Universum heraustreten, um von Oben darauf zu schauen /Bild: Ollyy, shutterstock.com

ZAHLEN FORMEN FIGUREN

Genau das wollte Henri tun und stellte seine Vermutung auf: Alle Räume, die einfach zusammenhängend sind, also kein Loch haben,sind Kugeln. Nur beweisen konnte man das damals, im Jahr 1904, noch nicht. Ganze 98 Jahre später kam dann die Schocknachricht aus St. Petersburg: Perelman hat das Jahrhundert-Problem gelöst. Er hat einen Weg gefunden, aus jeder Figur, die kein Loch hat, eine Kugel zu „errechnen“. Also genau das zu beweisen, was Henri vermutet hatte. Mit Hilfe von Rechnungen kann er alle Objekte rund machen –durch schrumpfen, stauchen oder aufblasen. Man spricht auch vom „Deformieren“. Selbst aus einer Pyramide lässt sich durch Rechnungen eine Kugel deformieren. Oder stell dir vor, du pumpst ganz viel Luft in einen Würfel – er wird kugelförmig. Somit ist Poincarés Vermutung belegt: Jeder einfach zusammenhängende Raum ist eine Kugel. Kannst du dir vorstellen, welche Bedeutung so eine bewiesene Theorie hat? Sie wirkt wie eine Zauberbrille, mit der wir die Eigenschaften der Welt, in der wir leben, erkennen können. Unsere Fähigkeit, etwas herauszufinden, hat dank der Mathematik keine Grenzen mehr.

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Stand: Mai 2016

Beitragsbild: Juliann, shutterstock.com

 

Smart Factory = Roboter-Fabrik?

Roboterwerk
Der Einsatz von Robotern gehört schon seit vielen Jahren zum Standard beim Automobilbau

Stell dir vor, dein Vater bestellt ein Auto. Von seiner Bestellung im Internet über die komplette Fertigung, bis zur Lieferung des neuen Flitzers vor die Haustür, kommen so gut wie nur Maschinen mit dem Auto in Kontakt – keine Menschen. Wenn man weit in die Zukunft blickt, könnte es vielleicht eines Tages dazu kommen. Doch aktuell verfolgen Autobauer wie Mercedes-Benz andere Ziele: In ihren intelligenten Fabriken wollen sie zwar auf modernste und intelligente Roboter setzen – sie sollen jedoch nicht komplett eigenständig, sondern im perfekten Einklang mit den Mitarbeiter/innen arbeiten.

Wie so eine Smart Factory aussieht und warum sie der Kern der Industrie 4.0 ist, haben wir dir bereits in den ersten beiden Teilen unserer Serie erklärt. Deshalb nehmen wir nun noch einmal den Faktor Mensch als wichtigen Teil in der intelligenten Fabrik unter die Lupe.

Eine Frage der Ethik?

Das Roboter irgendwann einmal Menschen bei vielen Aufgaben komplett ablösen ist eine Theorie, vor der tatsächlich nicht wenige Menschen Angst haben. Vor allem Personen, deren Jobs von intelligenten Maschinen ausgeübt werden könnten.

Die Tatsache ist, dass Roboter tatsächlich viele Tätigkeiten schneller und besser ausführen können als wir Menschen. Sollte man nun trotzdem aus ethischen Gründen auf diese Maschinen verzichten, damit die Monteur/innen nicht ihren Arbeitsplatz verlieren? Wenn wir beim Beispiel von Mercedes-Benz bleiben, stellt sich diese Frage allerdings nicht: Für den Fahrzeughersteller heißt es nicht Mensch oder Roboter, sondern Mensch mit Roboter. Diese Strategie bietet die größten Chancen: Roboter erledigen ausdauernde Aufgaben, in denen sie besser sind und entlasten dadurch den Menschen anstatt ihn zu ersetzen. Dieser kann somit seine Zeit und Energie bei Tätigkeiten einsetzen, bei denen die menschlichen Fähigkeiten viel besser zur Geltung kommen, wie beispielsweise die Kommunikation oder die Kreativität.

Smart Factory = Mensch-Roboter-Fabrik

MRK
Mercedes-Benz setzt in seiner Smart Factory auf die Zusammenarbeit von Robotern und Menschen

Um unsere Ausgangsfrage zu beantworten: Nein, unsere Autos werden nicht in Zukunft von Robotern alleine gebaut. In der Automobilbranche werden trotz Industrie 4.0 die Mitarbeiter/innen weiterhin im Mittelpunkt stehen. Denn menschlichen Faktoren wie Erfahrung, Flexibilität und Kreativität sind auch durch Smart Factories nicht ersetzbar. Somit wird die Fabrik der Zukunft nicht menschenleer sein.

Im Gegenteil: Mercedes-Benz möchte die perfekte Kooperation zwischen Robotern und Menschen auf lange Sicht in seinen Fabriken etablieren. Dabei interagieren die Mitarbeiter/innen direkt mit den Maschinen, als ob es ihre Kollegen wären: So nehmen bestimmte Roboter erst auf einen Schubser hin ihre Arbeit auf, oder es müssen bestimmte Gelenkarme vom Monteur zunächst an den richtigen Startpunkt bewegt werden. Beim sogenannten „Robot Farming“ betreut ein/e Mitarbeiter/in gleich mehrere Roboter.

Noch mehr über das Zusammenspiel von Menschen und Robotern bei Mercedes-Benz erfährst du in diesem Video:

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Zielerreichung durch Zusammenarbeit

InCarRob
Beim so genannten „InCarRob“ sitzt der Roboter im Fahrzeug und übernimmt anstrengende „Überkopf-Tätigkeiten“

Mercedes-Benz zielt also keineswegs auf eine komplette Technisierung und Automatisierung in intelligenten Fabriken ab. Durch die sogenannte Mensch-Roboter-Kommunikation sollen wichtige Ziele, wie eine bessere Qualität und die Steigerung der Produktivität erreicht werden. Wenn Menschen weniger körperliche Arbeit in den Fabriken verrichten müssen, können sie auch im höheren Alter ihren Job noch gut ausfüllen. Es werden also auch in Zukunft weiterhin viele technische Entwicklungen kommen, die unsere Produktionsprozesse und somit die ganze Arbeitswelt verändern werden.

Wirklich große Ziele lassen sich jedoch auch in der fernen Zukunft nur dann erreichen, wenn man die Kompetenzen der Menschen in die neuen Abläufe mit einbezieht.

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Stand: Mai 2016

Bilder: Mercedes-Benz Group AG

Michael ist Verfahrensingenieur und ist Leiter des Kraftwerks. Er sorgt mit seiner rund 50-köpfigen Mannschaft dafür, dass der gesamte Produktionsbetrieb der Mercedes-Benz Group AG in Sindelfingen mit Wärme und Strom versorgt wird – und das rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. „Erdgas ist umweltschonender und außerdem können wir hier direkt die Pipeline anzapfen, das ist logistisch einfacher für uns,“ erklärt Michael den jungen Reportern.

Aber wie genau funktioniert eigentlich die Erzeugung von Wärme und Strom im Heizkraftwerk?

Alles beginnt mit der Gasturbine. Du kannst sie dir wegen ihrer Schaufelräder wie ein Flugzeugtriebwerk vorstellen. Im Herzstück der Anlage geht es hier ganz schön heiß her: Der Brennstoff Erdgas, ein natürlich entstandenes Gasgemisch, wird unter hohem Druck verbrannt. Dabei entstehen bis zu 1.400 Grad heiße Verbrennungsgase. Sie bewegen die Schaufeln der Turbine und Bewegungsenergie entsteht. Diese wandelt ein angeschlossener Generator dann in elektrischen Strom um.

Nach der Stromerzeugung werden die heißen Abgase aber nicht einfach ungenutzt in die Atmosphäre abgelassen. Auch sie erweisen sich als nützlich, denn sie erzeugen in einem nachgeschalteten Abhitzekessel aus Wasser heißen Dampf. An diesem Punkt kommt eine Dampfturbine ins Spiel – der eben entstandene Dampf treibt sie an. Und auch diese Turbine ist an einen Generator gekoppelt, der Strom erzeugt. Zusätzlich wird jedoch auch Wärme erzeugt, denn in einem Wärmetauscher erhitzt der heiße Wasserdampf Wasser für das Fernwärmenetz.

So versorgt das Kraftwerk nicht nur die komplette Produktionsstätte vor Ort, sondern auch einige Bürgerinnen und Bürger in Sindelfingen mit Wärme. Weil hier also gleichzeitig Kraft durch den Antrieb des Dampfes und Wärme durch seine Temperatur gewonnen werden, spricht man auch von der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).

Michael zeigt den beiden Genius-Kinderreportern jeden einzelnen Schritt der Wärme- und Stromerzeugung und führt sie durch das ganze Kraftwerk.

Erdöltank
Für den Notfall: Fällt das Erdgas aus, gibt es Erdöl aus diesen Tanks
Wärmewarte
In der Wärmewarte wird das Kraftwerk rund um die Uhr kontrolliert

„Die Wärmewarte finde ich total spannend. Wie man da bei 35 Bildschirmen und so vielen Knöpfen und Tasten den Überblick behält, ist mir ein Rätsel“, bemerkt Nick.

Gasturbine
In der Gasturbine wird das Erdgas unter hohem Druck verbrannt
Gasflamme
Besonders spannend: Emma und Nick können direkt die Gasflamme beobachten

„Im Kraftwerk ist es so warm wie in einem Tropenhaus – je höher wir laufen, desto wärmer wird es“, berichtet Nick.

Gasleitung
Michael zeigt den beiden Kindern die großen Gasleitungen für das Erdgas
Luftreinigung
Hier wird die Luft gereinigt und gefiltert – das macht ganz schön Wind

„Die Luftreinigungsanlage gefällt mir am besten. Ich habe noch nie so einen starken Wind gespürt“, erzählt Emma begeistert.

Aussicht
Toller Ausblick in 46 Meter Höhe auf das Mercedes-Benz-Werk und die Teststrecke

Zum Schluss des Besuchs wurde es noch mal richtig sportlich: Rund 250 Treppen ging es hinauf, 46 Meter in die Höhe zum höchsten Punkt des Kraftwerks. Emma und Nick genossen eine tolle Aussicht über das ganze Mercedes-Benz-Werk und konnten auch die Teststrecke von oben beobachten.

Und neben der ganzen Technik gab es sogar noch ein tierisches Abenteuer: An einem der drei Schornsteine des Kraftwerks hatte sich ein Falke sein Nest eingerichtet und brütet dort seine Eier aus. Gemeinsam mit dem Naturschutzbund hat Michael hier eine kleine Webcam installiert, so dass er – neben den Prozessen im Kraftwerk– auch immer wieder einen kleinen Blick auf die Falken werfen kann.

Manchmal liegen Technik und Natur doch ganz nah beieinander.

Büro
Michael hat die Falken auf seinem Computer genau im Blick
Büro
Michaels Büro im Kraftwerk: Ein spannender Tag geht zu Ende

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Stand: April 2016

Fotos: Inge Langwieser

Die Smart Factory als Teil der Industrie 4.0

TecFabrik
In der TecFabrik von Mercedes-Benz werden die neuesten Maschinen für den Einsatz in einer Smart Factory entwickelt und getestet

In unserem ersten Teil der Serie Industrie 4.0 haben wir dir erklärt, was es mit diesem Begriff auf sich hat und wie diese vierte Phase der industriellen Revolution entstanden ist. Jetzt wollen wir aber einmal ins Detail gehen und uns genau anschauen, wie sich die Arbeitsprozesse durch die Industrie 4.0 in den intelligenten Fabriken verändert haben. An diesem Ort sollen sich nämlich Maschinen, Produkte und industrielle Prozesse durch das sogenannte Internet der Dinge vernetzen. Indem sie untereinander kommunizieren, wird die gesamte Umgebung intelligent und vor allem selbständig. Auch der Begriff Smart Factory bezeichnet offiziell eine Produktionsumgebung, in der sich die Maschinen selbst organisieren – weitgehend ohne menschliche Eingriffe.

Das hat die Smart Factory alles drauf

Virtuelle Montage
Bei der virtuellen Montage bauen die Monteure ein Auto per modernster Technik und Bewegungssensoren

Die intelligente Fabrik steht also für eine komplette Vernetzung einer gesamten Wertschöpfungskette und bildet den Kern eines digitalen Unternehmens. Doch was genau passiert jetzt eigentlich in so einer futuristischen Fabrik? Ganz einfach ausgedrückt: Ein Produkt – das noch nicht hergestellt wurde – trägt seine Fertigungsinformationen einfach bei sich. Die Maschinen in der Smart Factory können diese Daten selbständig lesen und wissen somit automatisch was sie zur Herstellung des Produkts beitragen müssen. Somit kann der Weg des Produktes durch die gesamte Fertigungsanlage automatisch gesteuert werden. Das Ganze nennt sich dann „Digitale Prozesskette“.

Doch in so einer Smart Factory kommen natürlich noch ein paar mehr Elemente zum Einsatz. Hier ein paar Highlights:

  • Virtuelle Montage: Noch bevor ein Produkt wie beispielsweise ein Auto in einer Smart Factory überhaupt gebaut wird, kann der Ablauf der Herstellung über ein Tool genauestens getestet werden. Ähnlich wie bei der Spielekonsole Wii, bei der man alles über Bewegungsteuerung bedient, können auch bei der virtuellen Montage Bauteile in einem Fahrzeug befestigt werden – aber eben nur auf dem Computerbildschirm. Dabei können die Techniker/innen perfekt einschätzen, wie sich die einzelnen Arbeitsschritte am effektivsten umsetzen lassen.
  • Mensch-Roboter-Kommunikation: Roboter gibt es in Fabriken schon länger. Früher mussten diese allerdings bedient werden – in Smart Factories arbeiten heute Mensch und Roboter Hand in Hand. Solche Roboter können zum Beispiel die Batterie in einem Fahrzeug einbauen, reagieren aber automatisch sobald eine Personen unterstützend eingreift.
  • Fahrerlose Transportfahrzeuge: Auch die Anlieferung der Bauteile passiert in intelligenten Fabriken automatisch. Dazu sind im Hallenboden überall Magnete eingebaut, die in Kombination mit einer einprogrammierten WLAN-Steuerung den Kurs von Transportfahrzeugen navigieren.

Die Ziele der Smart Factory

Im Detail verfolgt natürlich jedes Unternehmen, das auf eine intelligente Fabrik setzt, unterschiedliche Ziele. Speziell bei Mercedes-Benz, versucht man durch den Einsatz der kompletten Vernetzung diese fünf Hauptziele zu erreichen:

  • Größere Flexibilität: In der heutigen Zeit müssen die Produkte jedes Unternehmens immer „Up-to-Date“ sein. Speziell in der Autobranche werden die Kundenwünsche immer individueller. In einer Smart Factory kann man die Fertigungsprozesse viel schneller anpassen und somit auch besser auf die Nachfrage reagieren.
  • Erhöhte Effizienz: Jedes Unternehmen möchte von seinen Ressourcen wie Energie oder Vorräte so wenig wie möglich verschwenden. Eine intelligente Fabrik, in der jeder Schritt programmiert und alles genauestens überwacht wird, erleichtert es, mit den vorhandenen Produktionsmitteln noch effizienter umzugehen.
  • Höhere Geschwindigkeit: Wer schneller seine Prozesse anpassen kann, kann auch schneller seine Produkte fertigen und früher liefern.
  • Attraktives Arbeitsumfeld: In einer Smart Factory ändern sich viele Arbeitsabläufe und Tätigkeiten komplett: Statt den Schraubenschlüssel in die Hand zu nehmen, müssen die Mitarbeiter/innen jetzt Hand in Hand mit Robotern arbeiten – für die meisten Mitarbeiter ist dies deutlich attraktiver.
  • Intelligente Logistik: Zur Smart Factory gehört nicht nur der eigentliche Bau des Fahrzeugs. Der komplette Prozess von der Bestellung bis zur Auslieferung soll automatisch erfolgen.

Wie genau Mercedes-Benz die Entwicklung seiner eigenen Smart Factory vorantreibt, erfahrt ihr in diesem Video:

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Eine Zukunft ohne Mitarbeiter/innen?

Smart Factory
In einer Smart-Factory arbeiten die Mitarbeiter jetzt Hand in Hand mit den Robotern

Wie du siehst, hat so eine intelligente Fabrik einige Vorteile – auch für dich als Kundin oder Kunde: Wenn du also irgendwann einmal ein Auto bestellen wirst, kannst du davon ausgehen, dass jeder individuelle Wunsch von dir berücksichtigt wird und dein neuer Renner trotzdem blitzschnell gebaut werden kann.

Doch wenn jetzt alles schon von den Maschinen so gut wie alleine erledigt wird, brauchen Fabriken dann in Zukunft überhaupt noch Mitarbeiter/innen, die wirklich Hand anlegen? Die Antwort ist eindeutig: Ja. Doch wie schon erwähnt, sehen die Arbeitsschritte für die Menschen in einer Smart Factory komplett anders aus. Wie genau diese Zusammenarbeit zwischen Menschen und Robotern aussieht, und ob nicht doch in naher Zukunft die Maschinen komplett übernehmen, klären wir im dritten Teil unserer Serie zur Industrie 4.0.

Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen Informationen und Aussagen werden von unserem Team sorgfältig recherchiert und geprüft. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Text keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt. Die primäre Zielsetzung unserer Blogartikel besteht darin, junge Leserinnen und Leser für MINT-Themen zu begeistern und komplexe Inhalte in einer verständlichen Form zu vermitteln.

Stand: April 2016

Bilder: Mercedes-Benz Group AG

OPTIMIERUNG DER BREMSKRAFT

Die Unfallforschung zeigt, dass viele Fahrerinnen und Fahrer in einer riskanten Verkehrssituation zwar schnell genug reagieren, aber häufig nicht richtig bremsen. Oft werden Geschwindigkeit und Abstand der voranfahrenden Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer falsch eingeschätzt und die Bremse wird zu schwach betätigt – es kommt zur Kollision. Um das zu vermeiden oder die Aufprallgeschwindigkeit zu reduzieren, optimiert BAS PLUS die Bremskraft je nach Verkehrssituation. Dabei verstärkt der Assistent die Verlangsamung – falls erforderlich – automatisch bis zur Vollbremsung, sobald die Bremse getätigt wird. Sein Ziel: den verfügbaren Abstand zum Vordermann bestmöglich auszunutzen, ohne die Lage für den rückwärtigen Verkehr unnötig zu verschärfen.

Optimierung der Bremskraft
Der neue Brems-Assistent wird vorher auf der Straße genau getestet

WACHSAME SENSORIK

Doch woher weiß BAS PLUS, was zu tun ist? Er verarbeitet Daten. Zu diesen gehören Geschwindigkeit und Beschleunigung des eigenen und des vorausfahrenden Fahrzeugs. Und: Er misst den Abstand zwischen den beiden Autos. Damit entscheidet er sich in jeder Bremssituation individuell für die richtige Reaktion. Aber wie sammelt BAS PLUS diese Informationen? Das funktioniert mit Hilfe eines modernen Radarsystems. Ein Fernradar unter der Kühlermaske des Autos scannt den Fahrbereich bis zu 200 Meter und noch einmal bis zu 60 Meter vor dem vorausfahrenden Fahrzeug. Zwei weitere weitwinklige Nahbereichsradar-Sensoren decken – hinter der vorderen Stoßfängerverkleidung – eine Reichweite von 30 Metern ab. Sie funktionieren wie Augen, mit denen das Auto über drei Fahrspuren nach vorne schauen kann und die benötigten Daten sammelt. Ihnen entgeht auch bei Unaufmerksamkeiten des Fahrers nichts.

Wachsame Sensorik
Das System prüft Abstand, Geschwindigkeit und Beschleunigung in drei Radarbereichen

TEAMARBEIT DER CREW

Auch unser Bremsassistent braucht manchmal etwas Unterstützung. Denn er kann seine korrigierende Arbeit eben nur dann leisten, wenn die Fahrerin oder der Fahrer erst mal auf die Bremse drückt. Stell dir aber vor, die Fahrerin oder der Fahrer ist abgelenkt und bemerkt beispielsweise das Stauende auf der Autobahn nicht. Dann kommt ein anderes Crewmitglied zur Hilfe: das PRE-SAFE PAKET. Die PRE-SAFE Bremse sendet jetzt eine optisch akustische Warnung an die Autofahrerin oder den Autofahrer, um die Person zur Reaktion aufzufordern. Entweder diese springt an und bremst, dann kann auch unser BAS PLUS wieder mithelfen. Oder aber sie bleibt weiterhin abgelenkt, dann leitet die PRE-SAFE Bremse eine selbstständige Teilbremsung ein. In beiden Fällen hat unsere Besatzung einen schlimmen Crash vermieden und womöglich sogar Leben gerettet.

Unfallvermeidung
Durch diese Technologie konnten ein Fünftel aller Auffahrkollisionen verhindert werden

INTELLIGENT DRIVE

Mit diesen und weiteren Assistenzsystemen verfolgt Mercedes-Benz das Ziel, Komfort und Sicherheit beim Fahren weiter zu erhöhen. Wichtig dabei sind technische Innovationen, die die Vision des unfallfreien und autonomen Fahrens weiter vorantreiben. Sie unterstützen die Fahrerin und den Fahrer in seiner Wahrnehmung, reagieren in Sekundenbruchteilen und schützen die Insassen und andere Verkehrsteilnehmer vor schweren Unfällen.

Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen Informationen und Aussagen werden von unserem Team sorgfältig recherchiert und geprüft. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Text keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt. Die primäre Zielsetzung unserer Blogartikel besteht darin, junge Leserinnen und Leser für MINT-Themen zu begeistern und komplexe Inhalte in einer verständlichen Form zu vermitteln.

Stand: April 2016

Bilder: Mercedes-Benz Group AG

#1: SESAM, ÖFFNE DICH!

Es ist erstaunlich, wie viele Türen und Deckel wir täglich auf- und zumachen. Genau das machst du deinen grauen Zellen zu Nutze: Schreibe deine Lerninhalte auf Zettel und klebe sie auf verschiedene Türen in deinem Zuhause. Mach sie zu Zaubersprüchen, die die Schränke und Zimmer öffnen. Lies dafür deinen Lernzettel einfach aufmerksam und laut vor, bevor du die Tür aufmachst oder den Deckel lüftest. Simsalabim!

#2: GELENKIGE EXPERTEN

Von denen hast du zehn Stück, fünf an jeder Hand. Deine Finger! Und du legst selber fest, welches Fach du welchem Finger zuordnest. Der Mathe-Experte kann zum Beispiel dein Daumen sein, Biologie übernimmt vielleicht dein Zeigefinger. Die Experten-Schulung geht so: Bastle dir einen Fingerhut und nimm einen Smiley-Sticker, um den Finger zum Ansprechpartner zu verkleiden. Beim Lernen liest du den Stoff durch, schließt kurz die Augen und erzählst ihn dann bewusst deinem kleinen Fachmann. Das geht mit allem, auch mit Vokabeln. „Du, pass auf: Vehi heißt fahren, merk dir das.“ Was das bringt? Bei einem Engpass in der Klausur wirkt es Wunder, wenn du dich auf den jeweiligen Finger konzentrierst, ihn anschaust, bewegst und anfasst. Es ruft das fachspezifische Wissen aus deinem Gedächtnis. Steht dir beratend zur Seite.

Den eigenen Körper phantasievoll in den Denkprozess integrieren Peshkova/www.shutterstock.com
Den eigenen Körper phantasievoll in den Denkprozess integrieren / Bild: Peshkova / www.shutterstock.com

#3: SPAGHETTI, CHEESE, PLEASE!

Lernen ist nicht das Problem, du kannst dich nur nicht motivieren erst mal anzufangen? Dieser Trick gibt dir den Kick: Sei dein eigener Cheerleader. Schnapp dir dein Smartphone und mach ein paar lustige Schnappschüsse. Dabei lachst du fröhlich und schaust motivierend in die Kamera. Dein Lieblingsbild druckst du aus und verpasst ihm noch einen anfeuernden Spruch, wie „Hey, ho, let‘s go!“. Das hängst du dann plakativ an deinen Lernplatz.

#4: SEILTÄNZER

So ein Seiltänzer übt erst auf einem Steg, dann auf einem ganz schön dicken Seil und arbeitet sich langsam zum dünnen Drahtseil vor, bis er mit Leichtigkeit darüber schwebt. Dieses trickreiche Vorgehen schaust du dir ab, indem du den Lernstoff aus deinem Schulbuch schrittweise zusammenfasst. Lies die Textabschnitte einzeln, verfasse für jeden eine Überschrift und notiere darunter ein paar erklärende Stichsätze. Wenn du soweit bist, fasst du diese Zusammenfassung wieder zusammen. Und aller guten Dinge sind drei – deshalb das Ganze noch einmal. Am Schluss hast du ein einziges Blatt mit zentralen Stichpunkten, die dir ausreichen, um den Lerninhalt vollständig zu beherrschen. Das Wiederholen geht dir schnell und federleicht von der Hand.

#5: KOSTÜMBALL

Jetzt stehst du im Rampenlicht. Stell dich vor einen großen Spiegel und schlüpfe in eine ausgedachte Rolle – ein allwissender Professor mit krausen Haaren und schiefer Brille zum Beispiel. Dann hältst du mit großen Bewegungen eine ausschweifende Rede, in der du deinem imaginären, riesigen Publikum mit Leidenschaft das beibringst, was auf deinen Lernzetteln steht. Dabei kannst du Sparwitze und Redepausen mit einbauen oder jemanden zur Ruhe auffordern. Wieso nicht? Diesmal bist du der Schlaumeier.

Aus der Rolle des Lernenden zu schlüpfen bringt Selbstsicherheit / Bild: Elnur / www.shutterstock.com

#6: GIB MIR VIER

Inhalte prägst du dir am nachhaltigsten ein, wenn du sie auf viele unterschiedliche Weisen aufnimmst. Dann sitzt alles bombenfest. Versuch es mal so: Schreibe die Vokabeln auf. Lies sie einmal durch. Sprich sie, indem du sie vorliest, und nimm dabei eine Sprachnotiz auf – mit dem Handy oder Diktiergerät. Höre dir die Audiodatei an. Damit hast du vier Methoden, die Vokabel als Information aufzubereiten. Du willst das Ganze noch toppen? Dann filme dich beim Vokabeln vorlesen und schau dir das Video vor dem Schlafengehen an – high five!

#7: MIC-CHECK

Die Mitternachtsformel will einfach nicht in deinen Kopf? Dann pack sie in einen Rap! Dazu brauchst du niemanden, du schnappst dir einen Beat, indem du zweimal mit der Faust auf den Tisch haust und einmal [klatschst]. Dann legst du los: „Am Anfang [steht] ein Minus [B], ich sag dir, [was] ich daneben [seh], ein Plus und [Minus] mit ‘ner [Wurzel], darunter [steht] ein langes [Gepurzel]: B wird [ins] Quadrat ge[stellt], minus vier A [C] wird davon ge[fällt]. Unter [alles] kommt ein [Strich], vergess da [runter] zwei A [nicht]!“

#8: GEDÄCHTNISPALAST

Das-ist-das-Haus-vom-Ni-ko-laus. Zumindest so ähnlich: Du konstruierst gedanklich ein Gebäude aus dem, was du lernen musst. Die grundlegenden Inhalte bilden das Fundament, darauf bilden die wichtigsten Punkte tragende Säulen, und Details überdachen abschließend den Gedankenpalast. Mal ihn dir auf, trage alles ein und ruf dir das Bild mehrfach vor Augen. Natürlich bist du in diesem Palast das Oberhaupt und der Stoff ist dein gehorchender Untertan.

Stand: März 2016

Titelbild: Yuganov Konstantin / www.shutterstock.com

Carbon unter der Lupe

Carbon ist die Abkürzung für Carbonfaserverstärkter Kunststoff (kurz: CFK). Das Material wird eigentlich in der Luft- und Raumfahrt verwendet, ist aber in den vergangenen Jahren aufgrund seiner Eigenschaften auch für die Automobilbranche interessant geworden. Bei der Herstellung von „CFK“ werden dünne Kohlestofffasern netzförmig angeordnet und dann in einen Kunststoff (Epoxidharz) gegossen. Nach diesem Fertigungsschritt wird der Verbundwerkstoff in speziellen Öfen erhitzt und härtet aus. Klingt kompliziert? Du kannst dir den Carbonfaserverstärkten Kunststoff wie einzelne Papierstreifen vorstellen, die in einem Netz übereinander gelegt und dann mit Klebstoff umhüllt werden. Durch die Verbindung des Epoxidharzes und der Kohlestofffasern hat das Material besondere Eigenschaften, die für den Fahrzeugbau viele Vorteile bringen. Aber was genau macht den Werkstoff so besonders?

Die einzelnen dünnen Fasern werden in einem Netz übereinander gelegt, Foto: Pragasit Lalao / shutterstock.com
Die einzelnen dünnen Fasern werden in einem Netz übereinander gelegt, Foto: Pragasit Lalao / shutterstock.com

CFK kann durch Gewichtsvorteil punkten

Es gilt die Annahme: 100 Kilogramm weniger Fahrzeuggewicht, bedeutet etwa 7,5 Gramm weniger Kohlenstoffdioxid pro gefahrenen Kilometer – es lohnt sich also, über die Reduzierung des Fahrzeuggewichtes nachzudenken. Carbon stellt mit seinem geringen Gewicht fast alle Leichtmetalle in den Schatten: Im Vergleich zu Aluminium ist CFK um rund 20 Prozent leichter und es ist nur halb so schwer wie Stahl. Das Besondere: Trotz des geringen Gewichts ist Carbon sehr stabil und reißfest. Auch die Tatsache, dass das Material fast beliebig formbar ist, stellt für die Automobilentwicklung einen großen Vorteil dar. Aber es gibt noch mehr Pluspunkte: Egal ob Regen oder Schnee – Carbonfaserverstärkter Kunststoff rostet nicht und ist deshalb durch Wetterbedingungen nicht angreifbar. Bei Unfällen kann der Verbundwerkstoff sehr viel Energie absorbieren, ohne zu verformen. Es scheint also auf den ersten Blick nur Vorteile zu geben…

Nachteile durch hohe Kosten

Trotz der vielen Vorteile ist Carbon bislang nur in wenigen Autos verbaut. Warum ist das so? Die Antwort ist einfach: Leider ist auch Carbon nicht die Lösung aller Probleme. Das liegt vor allem daran, dass der Werkstoff extrem teuer ist. Allein die Ausgangsmaterialien für CFK sind mit hohen Kosten verbunden. Auch die Herstellung ist sehr zeit- und energieaufwändig. Bislang können einige Herstellungsschritte nur per Handarbeit durchgeführt werden und das „Backen“ des Carbons in den Öfen dauert mehrere Stunden. Bei Beschädigung des Materials kann das Carbon außerdem nur schlecht repariert werden. Um die vollständige Funktionsfähigkeit zu gewährleisten, muss das gesamte Bauteil ausgetauscht werden – eine teure Angelegenheit.

Mercedes-Benz entwickelt Lösungsansatz

Bislang wird Carbon in vielen Autos verbaut, bei denen der Preis für den Kunden eine untergeordnete Rolle spielt. Obwohl der Werkstoff viele Vorteile hat, können es sich also nur wenige Autobesitzer leisten, diese Vorteile zu nutzen. Mercedes-Benz hat sich für seine Autos eine andere Strategie ausgedacht: Es werden nicht komplette Autos aus Carbon gebaut, sondern nur bestimmte Einzelteile. Statt viel Carbon in wenigen Fahrzeugen zu verbauen, will das Stuttgarter Unternehmen wenig Carbon in möglichst viele Autos einbringen. So wird das Carbon an den Stellen eingesetzt, an denen es wirklich nützlich ist. Durch diesen Lösungsansatz können viele Kunden von den Vorteilen des Carbons profitieren.

Nicht komplette Autos, sondern einzelne Teile werden aus Carbon gebaut
Nicht komplette Autos, sondern einzelne Teile werden aus Carbon gebaut

Hinweis: Die in diesem Text enthaltenen Informationen und Aussagen werden von unserem Team sorgfältig recherchiert und geprüft. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dieser Text keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt. Die primäre Zielsetzung unserer Blogartikel besteht darin, junge Leserinnen und Leser für MINT-Themen zu begeistern und komplexe Inhalte in einer verständlichen Form zu vermitteln.

Stand: März 2016

Bildquelle: Bild 1 & 3, Mercedes-Benz Group AG